Auszug aus dem Lernheft zur Ausstellung "Der römische Legionär – Weit mehr als ein Krieger"

Römische Legionäre prägten 200 Jahre das Leben am Oberrhein. Ihre Hauptaufgabe war es, die Grenzen des Imperiums zu sichern. Doch was taten die Soldaten, wenn gerade kein Krieg war? Die jungen Männer kamen aus dem ganzen Römischen Reich, das zu Glanzzeiten von Ägypten bis Britannien reichte. Mit ihrem vielseitigen Spezialwissen brachten sie Neuerungen in Technik, Bildung und Glauben, deren Einfluss bis in unsere Zeit reicht.

Das Legionärsheft entstand begleitend zur Sonderausstellung "Der römische Legionär – Weit mehr als ein Krieger" und führt mit spannenden Geschichten durch die Woche der Legionäre.

Hier präsentieren wir einen Auszug aus diesem Begleitheft.

Viel Spaß beim Lesen und Hören des Sonntags-Kapitels.

DIES SOLIS – SONNTAG

Grafik: Jonatan Alcina Segura

Dienstfrei! Einen freien Tag, wie unseren Sonntag, kennen die Menschen im Römischen Reich nicht. Aber dafür gibt es im römischen Kalender viele Festtage für die Götter und den Kaiser. Dann feiern alle und arbeiten nicht.

Heute erholt sich Marcius mit seinen Kameraden in der Badeanlage, der Therme. Er genießt Massagen und den Wechsel vom Kalt-, Warm- und Heißbad.

Die Fußboden- und Wandheizung verbreitet im Bad eine gemütliche Wärme. Marcius und seine Freunde liegen im Wasser, erzählen sich Witze und spielen den ganzen Tag Rundmühle. Marcius freut sich, denn in seinem Gelbeutel klimpert sein monatlicher Sold.

Ein Teil seines Lohns bezahlt er für Essen, Ausrüstung, Waffen und seine Altersvorsorge. Die restlichen Münzen reichen aus, um mit den Kameraden in die Taverne zu gehen. Bei spanischem Wein und keltischem Bier würfeln sie um die Wette. Ob Fortuna, die Göttin des Glücks, ihm hilft, zu gewinnen?

 © Archäologisches Museum Colombischlössle - Städtische Museen Freiburg