Hauswirtschaft, Sozialpädagogik und Naturwissenschaften stehen an der Merianschule im Fokus

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Vom Hausmeister bis zu den Reinigungskräften, von der Sozialarbeiterin bis zum Sekretariat, von den Schülern über die Eltern bis zu den Lehrerinnen: „Wir alle haben eine gemeinsame Verantwortung für un-sere Schule, und deshalb ist es mir sehr wichtig, dass jeder in seinem Bereich Verantwortung übernimmt“, sagt Markus Henkes.

Markus Henkes leitet mit der mehr als einhundert Jahre alten Merianschule eine berufliche Schule, die von drei großen Bereichen geprägt wird: der Sozialpädagogik, den Naturwissenschaften mit den Schwerpunkten Biotechnologie und Ernährungswissenschaft und der Hauswirtschaft. „Das macht uns zu einem Haus mit sehr vielen Facetten und so mancher Herausforderung.“

Mehr als einhundert Lehrerinnen und Lehrer sorgen mit vielen Gesprächen, Maßnahmen und einem anschaulichen Unterricht dafür, dass hier jeder und jede seine Bildungsziele erreichen und einen Weg in die Arbeitswelt finden kann. „Wir orientieren uns sehr eng an der Praxis und arbeiten viel mit außerschulischen Partnern zusammen“, sagt Henkes. So gibt es beispielswiese Kooperationsverträge mit der Evan-gelischen und der Katholischen Hochschule, mit zahlreichen Praxisbetrieben und Kindertagesstätten.

Labore wie im Betrieb
Das Interesse am Beruf des Erziehers und der Erzieherin ist derzeit auch an der Merianschule groß. „Wir haben die Ausbildungskapazitäten entsprechend ausgeweitet“, sagt Henkes. In praxisorientierten Lernfeldern behandeln die Schülerinnen und Schüler beispielsweise Aspekte aus Kunst, Gestaltung, Musik und Spiel und können das Gelernte in einer Partnerkindertagesstätte direkt umsetzen und ausprobie-ren. Ganz egal, ob es sich dabei um ein Gutenmorgenlied auf der Gitarre oder ein einfühlsames Gespräch mit den Kindern über die Themen Trauer und Tod handelt.

Ein Credo, das Markus Henkes verfolgt, lautet: sich darauf einlassen. So wie er und seine Kolleginnen und Kollegen sich immer wieder aufs Neue auf die individuellen Geschichten und Fähigkeiten der Schüle-rinnen und Schüler einlassen, erwartet er das auch von den jungen Menschen, die an die Merianschule kommen. „Schüler sein ist anstrengend, keine Frage, und wir fordern sie auch sehr, umgekehrt wollen wir, dass sie sich auf Dinge und Menschen einlassen, ohne sie von vornherein abzulehnen“, sagt Henkes. Der Satz „Chemie ist nichts für mich“ funktioniert also nicht. Die Naturwissenschaften spielen eine große Rolle an der Merianschule, der Laborbereich ist exzellent ausgestattet und erlaubt den Schülerinnen und Schülern, hier so zu arbeiten wie in den Betrieben.

Berufliche und persönliche Ausbildung
An der Merianschule erhalten die Schülerinnen und Schüler eine fundierte berufliche Ausbildung. Gleichzeitig sollen sie sich auch persönlich weiterentwickeln. „Das hängt oft miteinander zusammen“, sagt Henkes, „wir erleben es immer wieder, dass Schülerinnen und Schüler über das Fachliche ihre Persönlichkeit entwickeln.“ Ist das eigentlich ein guter Weg für mich? Passt dieser Beruf zu mir? Die jungen Menschen, die Orientierung suchen, zu begleiten mit Gesprächen und eigenen Erfahrungen gehört auch zur Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer. Das Kollegium an der Merianschule setzt sich in den meisten Bereichen aus Lehrkräften, die eine klassische Lehramtsausbildung haben, und sogenannten Direkteinsteigern zusammen. „Die haben beispielsweise schon Labore oder einen Kindergarten geleitet und kennen sich gut aus in den Berufen und den heutigen Anforderungen, das ergibt insgesamt eine sehr gute Mischung“, sagt Henkes.

Einmal im Jahr findet der Marktplatz der Möglichkeiten statt. Dann kommen nicht nur Betriebe und Hochschulen in die Schule und stellen mögliche Berufswege vor, sondern auch ehemalige Schülerinnen und Schüler der Merianschule. Die erzählen, wie sie einen Platz gefunden haben im Beruf ihrer Wahl, und berichten von ersten Erfahrungen aus dem Berufsalltag.