Margot Queitsch, meine sehr verehrten Damen und
Herren, sprengt den Rahmen. Als Eckart Friebis, den wir heute als
Zweit-Dienstältesten verabschieden, in den
Gemeinderat kam, da hatte sie sage und schreibe bereits zwei volle
Wahlperioden Vorsprung!
Im Juni 1980 begann die Karriere von Margot
Queitsch als Stadträtin. Und diese Karriere
sollte volle 8 Wahlperioden anhalten. Das
heißt, bei ihr rechnen wir nicht in Jahren
wie bei den meisten ihrer heute verabschiedeten Kolleginnen und
Kollegen, sondern in Jahrzehnten!
Ab 1989 wurde sie
Fraktionschefin… Und dazu kamen noch viele
Jahre als Kreisvorsitzende und vor allem auch als
Landtagsabgeordnete.
Ihr kommunalpolitisches Steckenpferd war neben der
Bildungs- vor allem die Sozialpolitik, insbesondere
für Familien und im Kinder- und
Jugendbereich. Dieses Feld gestaltete sie als
Stadträtin mit, aber auch praktisch, zum
Beispiel als lange (Vorsitzende) des Kinder- und Jugendtreffs
Haslach, einer stadtteilorientierten Einrichtung der offenen
Kinder- und Jugendarbeit.
Die Ausschüsse, in denen
Margot Queitsch mitgearbeitet hat, werde ich hier nicht alle
aufzählen – sonst
würde ich ihre Stadtratszeit ungewollt
nochmals um ein Jahr verlängern. Es sind,
kurz gesagt, unzählige, und darunter auch
manche, die es seit vielen Jahren nicht mehr gibt.
Neben ihrer erfolgreichen politischen Vita und
ihrer Familie mit Mann, 3 Kindern und mehreren Enkelkindern hat sie
sich auch sportlich mit Erfolg betätigt: In
ihrer Jugend bei zahlreichen Wettkämpfen als
Schwimmerin, später dann vor allem beim
Verein Blau-Weiß Wiehre oder als
Beiratsvorsitzende bei den Eisvögeln. Wer
weiß: Vielleicht liegt es ja an ihren
Schwimmkünsten, dass sie in den manchmal
rauen Gewässern der Politik nicht
untergegangen ist. Sie selbst hat einmal
über ihre Motivation gesagt:
„Solange der Spaß
an der politischen Arbeit den Ärger
überwiegt, mach‘ ich
weiter – den Kampfgeist bringe ich als
ehemalige Leistungssportlerin mit!“ Und ihr
Kampfgeist wirkte: Mehrmals kam sie als
Stimmenkönigin aus dem Kommunalwahlkampf.
Konsequenterweise wurde sie von der SPD-Gemeinderatsfraktion auch
noch zur sportpolitischen Sprecherin ernannt.
Nur eines hat nicht geklappt: Der Badischen Zeitung
hatten sie vor einigen Jahren verraten, dass sie als Kind zwei
Berufswünsche hatte.
Nämlich Nonne oder
Opernsängerin. Wir
können froh sein, dass aus beiden
Berufszielen nichts geworden ist, sonst
hätte die Stadt Freiburg jahrzehntelang auf
eines ihrer größten
kommunalpolitischen Talente verzichten
müssen, und das wäre
ein großer Verlust gewesen.
Ich wünsche Ihnen, liebe
Margot Queitsch, einen schönen, auf jeden
Fall wohlverdienten Ruhestand, auch wenn ich vermute, dass der bei
Ihnen gar nicht so ruhig werden wird. Auf alle
Fälle aber hoffe ich, dass Sie jetzt endlich
Zeit haben, die zahlreichen noch nicht getesteten Rezepte aus Ihrer
legendären Kochbuchsammlung
auszuprobieren!