Bienenweide

Foto: Marco Sepulveda

Wusstet ihr schon, dass es Pflanzen gibt, die bei Bienen besonders beliebt sind? Gewächse, die den fleißigen Insekten besonders viel Nektar und Pollen anbieten, nennen die Imker_innen Trachtpflanzen oder Bienenweiden. Diese Pflanzen bieten Wild- und Honigbienen Nektar und/oder Pollen als Nahrung an. Im Gegenzug werden die Pflanzen dann durch die Blütenbesuche der Bienen bestäubt. Viele Bienenarten sind dabei sehr wählerisch und sammeln ihren Nektar nur auf bestimmten heimischen Blütenpflanzen. Ohne sie können sie nicht überleben. Für exotische Gartenpflanzen interessieren sie sich meistens nicht.

Leider geht die Vielfalt und Anzahl von wichtigen nektar- und pollenspendenden Pflanzen auf dem Land immer weiter zurück. Riesige Monokulturen aus Mais, Getreide, Raps oder Silage-Gräser nehmen immer mehr zu. Anders sieht es dagegen oft in der Stadt aus: Die Pflanzenvielfalt in Parkanlagen, Grünflächen, Kleingärten und auf Balkonen übertrifft das Nektarangebot auf dem Land bei weitem. Auch unser Honigbienenvolk im Museum profitiert davon. Ab dem 26.5. könnt ihr den Tieren im Museum Natur und Mensch wieder bei der Arbeit zusehen.

Das Schöne ist, dass jede_r von uns ganz einfach etwas für die Insekten- und Bienenvielfalt tun kann, in dem er/sie bienenfreundliche Pflanzen pflanzt. Blumen wie die Margerite, das Stiefmütterchen oder die Flockenblume sind nur einige Beispiele. In unserem Fotoalbum seht ihr eine kleine Auswahl an derzeit blühenden Bienenpflanzen. Vielleicht kennt ihr ja noch weitere!

Sumpfdotterblume
Die Sumpfdotterblume (lat. Caltha palustris) wird mancherorts auch Butterblume, Bachblume oder Sumpfschmirgel genannt und gehört zu der Familie der Hahnenfußgewächse (lat. Ranunculaceae). Ihr Name wird vom Standort abgeleitet, da die Blume sumpfige Böden wie zum Beispiel von Wiesen, Teichrändern oder Mooren bevorzugt. Bienen bedienen sich an dem reichen Nektar-Angebot, zum Teil aber auch an den Pollen. Foto: Peter Geißler
Wolliger Schneeball
Der Wollige Schneeball (lat. Viburnum lantana) gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse (lat. Adoxaceae) und ist typisch für das Gebiet des Kaiserstuhls. Der Strauch kommt zum Beispiel an sonnigen Waldrändern, in Hecken und lichten Eichenwäldern auf mäßig trockenem, nährstoff- und basenreichen, sowie meist kalkhaltigen Böden vor. Aber Vorsicht: Für den Menschen sind die Früchte leicht giftig! Foto: Peter Geißler
Wiesen Flockenblume
Die rot-violette Flockenblume (lat. Centaurea jacea) gehört zur Familie der Korbblütler (lat. Asteraceae) und kommt in Wiesen auf mäßig trockenen bis feuchten, nährstoff- und basenreichen Böden vor. Ihr mäßiges bis reiches Angebot an Nektar und Pollen macht sie zu einer beliebten Bienenweide.
Wiesensalbei
Der violette Wiesensalbei bietet vor allem Hummeln, den großen haarigen Verwandten der Honigbiene, reichlich Nektar. Mit einem Hebel stempelt die Blüte ihren Pollen in den Pelz der Hummel, die dann die nächste Blüte bestäuben kann. Foto: Peter Geißler
Pfingstrose
Die Pfingstrose ist eine uralte europäische Gartenpflanze und auch bei vielen Bienen beliebt. Leider gibt es aber auch gefüllte Pfingstrosenzüchtungen. Die sind für Bienen unbrauchbar, denn sie liefern weder Nektar noch Pollen. Foto: Peter Geißler
Zypressenwolfsmilch
Die Zypressenwolfsmilch wächst auf trockenen Wiesen. Sie liefert vor allem Nektar, der wunderbar nach Honig duftet. Bei sonnigem Wetter kann man die dicken Nektartropfen auf den Blüten funkeln sehen. Foto: Peter Geißler
Der Acker-Senf (lat. Sinapis arvenis) gehört zu der Familie der Kreuzblüter (lat. Brassicaceae) und gilt allgemein als Allerweltsunkraut. Doch auch diese Pflanze, die viele unter den Namen gelber Senf, Gelber Hädrich, Gelbe Dille, Wilder Reps und Gelbes Steinkraut kennen, hält für Wild- und Honigbienen ein reichhaltiges Nektar- und Pollenangebot bereit. Foto: Peter Geißler
Immenblatt
Das Immenblatt hat in seinen Blüten besonders viel Nektar. Daher hat diese schöne aber seltene Wildpflanze auch ihren Namen. Imme ist nämlich ein altes deutsches Wort für Biene. Foto: Peter Geißler
Esparsette
Die wunderschöne Esparsette war früher eine beliebte Futterpflanze für das Vieh. Für Bienen bietet sie reichlich Nektar und vor allem viel Pollen. Der ist für die Jungenaufzucht der Bienen besonders wichtig. Foto: Peter Geißler
Veröffentlicht am 03.05.2018