Freiburger Archiv für Geschichten vom Kommen, Gehen und Bleiben

Schublade im Archiv mit Mappen darin
© Turbo Pascal/ Element 3

Die Weltgeschichte ist eine Geschichte von Ein- und Auswanderungen, von Flucht, Aufbruch, Sehnsucht und Ankunft. Das spiegelt sich auch in Freiburg wider: Hier leben Menschen aus 170 Nationen, rund 25 Prozent aller Bürger_innen haben einen migrantischen Bezug und sehr viele sind freiwillig unfreiwillig aus unterschiedlichen Gründen im Laufe ihres Lebens in Bewegung.

Das „Archiv für Geschichten vom Kommen, Gehen und Bleiben“ möchte einen zeit- und raumübergreifenden Blick auf Migrationsgeschichte werfen: Wo fängt unsere eigene Migrationsgeschichte an? Welche Grenzen wurden überschritten, um hierher zu kommen, welche nach Ankunft neu gezogen? Wer entscheidet, wer wo leben darf? Wie kann Migrationsgeschichte als soziales und kulturelles Potential gesehen und Stadtgeschichte als kollektive Migrationsgeschichte erzählt werden?

Das Archiv besteht aus Fragmenten von Biografien und persönlichen Geschichten rund um das Thema Migration, die nach subjektiven Kriterien gesammelt, bearbeitet und archiviert werden.
2015 wurde es als „Littenweiler Archiv für Geschichten vom Kommen, Gehen und Bleiben“ gegründet. Über mehrere Wochen zogen die Initiatoren mit einem mobilen Archivwagen durch den Stadtteil, um Erzählungen vom Aufbrechen, Unterwegssein und Ankommen zu sammeln und so die Stadtteilgeschichte mit Hilfe der Bewohner_innen fortzuschreiben und neu zusammenzusetzen. So unterschiedlich die Orte, an denen sie Station machten – am Bahnhof, im Seniorenwohnheim, vor der Kirche, beim internationalen Sprachkolleg, in der internationalen Hauptschule im Römerhof und im Flüchtlingswohnheim Hammerschmiedstraße – so heterogen sind auch die rund 100 bisher gesammelten „Littenweiler Geschichten vom Kommen, Gehen und Bleiben“. Diese Geschichten wurden in den vergangenen Monaten sicht- und hörbar gemacht und partizipativ erweitert.

Die Anbindung an #freiburgsammelt ist ein erster Schritt zur Nachhaltigkeit: Das lebendige „Freiburger Archiv für Geschichten vom Kommen, Gehen und Bleiben“ ermöglicht den Besucher_innen der Ausstellung sowohl, neue Erzählungen und Perspektiven der Freiburger Stadtgeschichte zu erfahren als auch durch die Aufnahme eigener Biografiefragmente die Stadtgeschichte als Migrationsgeschichte fortzuschreiben. Über die gesammelten Momentaufnahmen entsteht mit der Zeit ein breites Abbild der Freiburger Migrationsgeschichte, das gleichzeitig ein Abbild der politischen und globalen Lage darstellt. So wie die Weltgeschichte eine Geschichte von Bewegungen ist, bleibt auch das Archiv in Bewegung.

Aufnahmetermine:
Sa 17.3. / 24.3. / 7.4. / 14.4. / 21.4./ 28.4. / 5.5. / 19.5. / 26.5.
So 13.5.,
12-16 Uhr

Veit Balthasar Arlt, Kathrin Feldhaus, Margarethe Mehring-Fuchs

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Veröffentlicht am 14.03.2018