Kunst am Bau: "Limon" von Schirin Kretschmann

Mit der über vierzig Meter langen Glasarbeit „LIMON“ hat die Künstlerin Schirin Kretschmann (geboren 1980) die zentrale Eingangshalle des neuen Rathauses im Stühlinger gestaltet. Das aufwändige Werk wurde in einem monatelangen Prozess aus 32 Einzelgläsern in Zusammenarbeit mit der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München, einem Traditionsunternehmen für Glasgestaltung und Mosaik, hergestellt.

Interview mit Schirin Kretschmann

Auf dem leuchtend gelben Farbgrund der 47m langen und vier Meter hohen Glaswand zeigt sich ein dynamischer Verlauf, der zuvor in einem händisch-künstlerischen Verfahren von der Keramikfarbschicht abgekratzt wurde.
Im Verlauf können die Besucherinnen und Besucher ganz individuell viele filigrane Details erkennen, die Assoziationen mit Naturformen, Landschaften oder auch kosmischen Phänomenen und ihren wissenschaftlichen Darstellungsformen wecken.

Zeitraffervideo: Aufbau des Kunstwerks

Technische Kurzbeschreibung ​

Die 47m lange und fast vier Meter hohe Glaswand im Eingangsbereich des Bürgerservicezentrum besteht aus Verbundsicherheitsglas (VSG). Die Frontscheibe wurde händisch bearbeitet: Eine aufgetragene Farbschicht wurde vor dem Einbrennen mechanisch abgetragen. Die dadurch entstehenden Freiflächen erscheinen transparent und erlauben es den Betrachtern, auf die dahinter liegende graue Wand zu sehen, auf der sich durch die Lichtsituation im Raum vielfältige Schatten bilden. Als Farben wurden ausschließlich keramische Schmelzfarben verwendet. Diese wurden bei 620°C eingebrannt.

Zur Künstlerin​

Schirin Kretschmann (geboren 1980 in Karlsruhe, lebt und arbeitet in Berlin) arbeitet im Spannungsfeld von installativer Malerei und ihren Grenzbereichen zu prozessualen Werkformen, die das malerische Handeln mit wissenschaftlichen Erkenntnis- und Rechercheprozessen in Beziehung setzt und es selbst als ästhetische Forschung auffasst. Ihre jüngsten Ausstellungen hatte sie im Kunstmuseum Stuttgart, im Bregenzer Kunstverein, im CAPC Coimbra, im Kunstverein Salzburg und im Rahmen von „PRODUKTION. Made in Germany drei“ im Kunstverein Hannover. In interdisziplinären Forschungsprojekten wie „Präparat Bergsturz“ in Bern oder „six memos for the next ...“ in Bregenz hat sie mit Beteiligten aus anderen Wissens- und Kunstbereichen an transdisziplinären Bild- und Erkenntnismethoden gearbeitet. Ihre künstlerisch-wissenschaftlichen PhD-Arbeit an der Bauhaus-Universität Weimar erforscht die Theorie und Vermittlung von Malereibegriffen.

Kommentare (1)

15.11.2018 08:11
Tom Brane
Sowas wie Künstler
Habe es endlich live gesehen. Im Volksmund wird die Arbeit leider "Lackschaden" genannt. Ich finde das passt aber ganz gut nach Freiburg. Berlin hat das Rennen in der Freiburger Zentrale gemacht. Klasse. Die top Antwort wäre meiner Meinung gewesen, jeden momentan lebenden freiburger Künstler, wie bei einem Mosaik zu zeigen. Ja, das wäre bunt geworden und jeder Freiburger Künstler hätte sich von der Stadt anerkannt und geschätzt gesehen.
Nun gut, da die kunstkommission allerdings eher theoretische Fachkompetenz hat, hat es für eine weniger konzeptlastige Umsetzung nicht gereicht. Dennoch finde ich, wie die etwas alternde Stimme der vag, es reflektiert Freiburg ungewollt Ehrlich.
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