Seit 30. März 2017

Eisen – Macht – Reichtum. Kelten am südlichen Oberrhein

Archäologisches Museum Colombischlössle

Wie hat sich das Leben der Menschen in der Eisenzeit verändert und welche Geschichten erzählen ihre Hinterlassenschaften? Antworten geben international bedeutende archäologische Funde zur Eisenzeit in Südbaden.

Die Menschen, die von Griechen und Römern als „Kelten“ oder „Gallier“ bezeichnet wurden, hinterließen wahre Schätze: Herausragend ist die älteste Glasschale nördlich der Alpen, die als Grabbeigabe in Ihringen am Kaiserstuhl in die Erde gelangte – ein aus dem Orient importiertes Trinkgefäß, zur damaligen Zeit wertvoller als Gold.

Das Prunkgrab aus Kappel am Rhein ist als begehbare Kammer inszeniert. Die hier bestattete Person bekam von ihren Zeitgenossen eine fürstliche Ausstattung: Einen vierrädrigen Wagen, neun Trinkeimer aus Bronze sowie ein 1,10 Meter hohes Bronzegefäß. Die Prunkgräber zeigen sehr anschaulich, wie die Beherrschung des neuen Werkstoffes Eisen die damalige Welt veränderte.

Die Arbeitsteilung und die gesellschaftlichen Unterschiede verstärkten sich. Einzelnen gelang es, sehr reich zu werden. Befestigte Höhensiedlungen waren Ausdruck ihrer Macht und ihres Schutzbedürfnisses. In diesen regionalen Zentren entwickelte sich ein florierendes Kunsthandwerk mit charakteristischem Stil: Schmuck mit Pflanzen- und Maskenmotiven, Tierfiguren, Glasperlenketten und Gewandspangen mit Korallen- oder Glaseinlagen. Eine genaue Vorstellung der ersten stadtartigen Siedlungen veranschaulicht den Besucherinnen und Besuchern eine raumhohe Wandgrafik in der Ausstellung.

Grüne Glasschale aus Ihringen am Kaiserstuhl, um 500 vor Christus.
Glasschale aus Ihringen am Kaiserstuhl, um 500 v. Chr., Foto: M. Schreiner © Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Werkzeug aus Altenburg, 150-40 v. Chr. © Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Foto: Manuela Schreiner
Flasche aus Breisach-Hochstetten, 220-50 v.Chr. © Archäologisches Museum Colombischlössle – Städtische Museen Freiburg
Hals- und Armring mit Kamm aus Ihringen am Kaiserstuhl, 500 v. Chr. © Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Foto: Manuela Schreiner
Münzschatz aus Riegel, 150-80 v. Chr. © Archäologisches Museum Colombischlössle – Städtische Museen Freiburg
Münzwaage aus Altenburg, 150-40 v. Chr. © Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Foto: Manuela Schreiner
Fibel mit Koralleneinlage aus Tiengen, 480-250 v. Chr. © Archäologisches Museum Colombischlössle – Städtische Museen Freiburg

Öffnungszeiten

Dienstag–Sonntag, 10–17 Uhr
Mittwoch, 10–19 Uhr

Eintrittspreise

7 Euro / erm. 5 Euro

Eintritt frei für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren sowie mit Museums-PASS-Musées

Kontakt

Archäologisches Museum Colombischlössle

Rotteckring 5
79098 Freiburg im Breisgau
Tel.: +49 761 201-2574
arco-museum@stadt.freiburg.de
Ansprechpersonen

barrierefrei erreichbar, rollstuhlgerecht mit Hilfe über Aufzug