Augustinermuseum

15. Juni 2013 bis 15. September 2013

Mit Stift und Feder

Zeichnungen vom Klassizismus bis zum Jugendstil

Spontane Federskizzen, ausgefeilte Bleistiftstudien und farbenfrohe Aquarelle – die Kunst auf Papier besticht durch ihre Vielfalt und Unmittelbarkeit. Die Graphische Sammlung des Augustinermuseums präsentiert eine hochkarätige Auswahl ihrer Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts, darunter viele erstmals ausgestellte. Vertreten sind prominente Künstler wie Joseph Anton Koch, Carl Spitzweg, Anselm Feuerbach und Hans Thoma. Vom Klassizismus über Romantik, Biedermeier und Realismus bis zum Jugendstil eröffnet sich ein breites Spektrum an Themen, Techniken und Stilen.

Was die Menschen damals bewegte, spiegelt sich in der Ausstellung wider. Zur klassizistischen Strenge setzen humorvolle und satirische Karikaturen einen Kontrapunkt. Religiosität und Mittelaltersehnsucht prägen die Blätter aus dem Umkreis der Romantik und der Nazarener. Auch später widmen sich Künstlerinnen und Künstler Mythen und Märchen, es entstehen tiefgründige Werke des Symbolismus. Den Wandel der bürgerlichen und bäuerlichen Gesellschaft führen Portraits und Alltagsszenen, idealisierend oder realistisch dargestellt, eindrücklich vor Augen. Das zentrale Thema des Jahrhunderts ist jedoch die Landschaft. Detaillierte Veduten und spannende Studien aus freier Natur zeigen weitreichende Veränderungen in der Wahrnehmung. 

Die Kunst der Zeichnung hat viele Facetten, sei es als Ideenskizze für Malerei und Plastik, als exakte Vorlage für Druckgraphik oder als autonomes Kunstwerk. In einer spannungsreichen Inszenierung werden unterschiedliche Aspekte in den Blick genommen, auch die Rolle der Akademie als Zeichenschule wird beleuchtet. Verschiedene Techniken werden vorgestellt und eine Mitmachstation ermöglicht den Gästen eigene Fingerübungen – alleine oder zu festen Zeiten unter Anleitung.