Kulturplanung

Klausursitzung

27. Januar 2021

Protokoll und Ergebnisse

Nach der Begrüßung durch EBM von Kirchbach und der technischen Einführung durch das Moderator_innen-Team von memoU gab Henning Mohr, einer der beiden Geschäftsführer der Kulturpolitischen Gesellschaft, einen kurzen Impuls zu aktuellen kulturpolitischen Herausforderungen. Henning Mohr ging dabei vor allem auf die Bedeutung von Kulturpolitik als Teil der Gesellschaftspolitik ein. Ausgehend von der Frage, ob die Zeit, auch und vor allem mit den Erfahrungen durch die Pandemie, reif für einen Aufbruch in das postdigitale Zeitalter ist, warf er einen Blick auf dafür erforderliche Strukturänderungen im Kulturbereich und auf eine angemessene Anpassungsfähigkeit und Resilienz in den entsprechenden Infrastrukturen. Er verknüpfte damit u.a. die Fragen nach vorhandener Diversität und Digitalität. Als einen weiteren Meilenstein für den Kulturbetrieb auf dem Weg der Transformation in eine tragfähige Zukunft sieht Mohr den Fokus darin, dass nachhaltige Aspekte in die künstlerische Arbeit Einzug halten, in den betriebswirtschaftlichen Aufgabenfeldern sowie auch thematisch-inhaltlich in der künstlerischen Produktion.

Über die wichtigsten Ergebnisse aus den Werkstattgesprächen, die das Kulturamt an drei Terminen im Dezember 2020 mit Vertreter_innen und freien Kunstschaffenden geführt hatte, berichtete Clementine Herzog im Anschluss.

Die sich daran anschließenden Kleingruppengespräche (15 Minuten) bezogen sich auf die geschilderte Situation der Kulturschaffenden für 2021 und auch auf die Ausführungen von Henning Mohr.
Geteilt wurde u.a., dass Teilhabe und Partizipation als ein zentrales Anliegen angesehen wird, dass es vor allem auch um eine Balance aus langfristigem Rückhalt für die Einrichtungen und erforderlicher Innovation geht. Die  Forderung, dass erstarrte Strukturen im Kulturbetrieb aktiviert werden müssen, ist tatsächlich grundlegend für die Gesamtthematik Zukunftsfähigkeit. Im anschließenden Plenum wurde angeregt, Diversität als in wichtiges Thema für die Kultureinrichtungen zu betrachten und vor allem auch in den Entscheidungsebenen zu implementieren. Die politische Ebene sollte darin unterstützend wirken.

Nach der Pause führte Felicia Maier in die Überlegungen des Kulturamtes ein, wie mit der aktuellen Situation kulturplanerisch umgegangen werden sollte. Sie ging dabei kurz auf die drei vorgeschlagenen Themencluster Gesellschaftlicher Auftrag / Entfaltung und Sicherung von künstlerischem Schaffen und Darstellung/ Ökologische Verantwortung für Klimaschutz und Ressourcenverbrauch ein und erläuterte das Vorgehen für die Bearbeitung der Themencluster in Form von Reallaboren.

Die sich anschließenden Gespräche in den Kleingruppen (15 Minuten) und im Plenum erbrachten eine Reihe an Beiträgen und Anregungen, die für die weitere Planung der Reallabore geprüft und mit einbezogen werden könnten:

  • Die Fortführung von Kulturplanung in Freiburg in Form von Reallaboren wird als zeitgemäße Fortentwicklung zum kulturkonzept.freiburg gesehen und enthält ein großes Potenzial, die dort formulierten Themen weiter zu entwickeln (z. B. Kulturelle Bildung / Interkultur  -  Diversität / Partizipation).
  • Bei der Planung und der Durchführung der Reallabore soll eine Doppelung mit dem bestehenden Kulturkonzept vermieden werden, Anknüpfungspunkte sollten früh im Prozess mit bedacht werden.
  • Durch eine durchmischte Besetzung der Reallabore (aus verschiedenen Disziplinen, unter Einbeziehen von Zufallselementen, Breite der Bürgerschaft, sozial und altersbezogen, divers und inklusiv) entsteht eine Multiperspektive, die verspricht, dass die Themen anders aufgesetzt werden. Die Zielsetzung von Theorie / Wissenschaft und Praxisbezug gleichermaßen lässt einen sinnstiftenden Realitätsbezug erwarten.
  • Fachliche Inputs, der Bezug zur Kunst sowie die Betrachtung von Querschnittsthematiken verstehen sich in den Reallaboren von selbst. Lokale Allianzen sind außerdem ein wichtiges Ziel, sie müssen für die Kulturschaffenden allerdings auch getragen werden können (Zeit, Finanzierung etc).
  • Die derzeitige Situation unter der Pandemie sollte dabei eine Sondersituation darstellen. Zu wünschen ist, dass am Ende der Reallabore auch konkrete Schritte erfolgen können.
  • Ideen für Anreize wie das Ausloben von Preisen könnten die Ziele der Reallabore unterstützen.
  • Der Arbeitsprozess an den Reallaboren sollte auch mit Social Media gut kommuniziert werden.

Das Kulturamt informiert den Kulturausschuss noch vor der Sommerpause über die weiteren Planungen der Reallabore.

Kontakt

Frau Clementine Herzog
Telefon 0761 201-2112
Aufgaben

Kulturplanung, Interkulturelle Kunst und Kultur