Am Rotteck-Gymnasium haben die Schülerinnen und Schüler die Qual der Wahl

Theaterspielen fördert das gemeinsame Lernen

Eine Schule für vielfältige Talente, betont Günter Werner, sei das Rotteck-Gymnasium. „Und ich sehe mich als einen Menschen, der sehr gerne viel möglich macht“, fügt er hinzu. Seine Schule liegt am Rande der Freiburger Innenstadt. Dort haben die Schülerinnen und Schüler eine große Auswahlmöglichkeit, die bei den Fremdsprachen beginnt und bis zu einem breit gefächerten Angebot an Arbeitsgemeinschaften reicht.

Schülerinnen und Schüler bei einer Theateraufführung von Antigones Traum (Foto: Rotteck-Gymnasium)
Theater hoch drei: Am Rotteck-Gymnasium gibt es gleich drei Theatergruppen. Eine davon hat Antigones Traum auf die Bühne gebracht. (Foto: Rotteck-Gymnasium)

Englisch, Französisch, Latein und Italienisch können sprachaffine Kinder und Jugendliche hier lernen, wobei Italienisch ab Klasse acht als Profilfach gewählt werden kann. Außerdem können sich die Schülerinnen und Schüler des Rotteck-Gymnasiums zwischen den Profilfächern Sport, NwT (Naturwissenschaft & Technik) und IMP (Informatik, Mathe, Physik) entscheiden. Das jüngste dieser Profile ist IMP. „Uns war wichtig, dass es aufbauend auf dem neuen Fach Informatik, das in der siebten Klasse unterrichtet wird, ein vertiefendes Angebot für besonders interessierte Schüler gibt“, sagt Günter Werner. Im Profilfach NwT können die Schülerinnen und Schüler naturwissenschaftliche und technische Themen in Projektform ganz praktisch erarbeiten. Ein „Renner“ ist zudem das Sportprofil, das von bewegungsbegeisterten Mädchen und Jungen gewählt wird. Auch Leistungssportler, die am Olympiastützpunkt oder in der Freiburger Fußballschule trainieren, besuchen das Angebot.

Talente entwickeln und auf die Bühne bringen – unter diesem Motto werden am Rotteck-Gymnasium zahlreiche Arbeitsgemeinschaften angeboten. „Hier können die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Schwerpunkte setzen und sich so ungezwungen und freiwillig in die Schulgemeinschaft einbringen“, sagt Werner. Immer wieder habe er erlebt, wie das Mitwirken in einer solchen Arbeitsgemeinschaft die Schülerinnen und Schüler auch in ihrer persönlichen Entwicklung voranbringe und ihr Selbstbewusstsein stärke. Drei verschiedene Theatergruppen gibt es am Rotteck-Gymnasium, im Schulcurriculum finden sich sogar eigens Theatertage. „Besonders toll ist, dass Oberstufenschüler die Unterstufenschüler anleiten und mit ihnen gemeinsam ein Theaterstück erarbeiten“, sagt Werner.


Ein Projekt mit Seltenheitswert ist die Bienen-AG. Die wurde von einem Lehrer, der auch Imker ist, ins Leben gerufen. Die Bienenstöcke stehen im eigenen Schulgarten und ihre Bewohnerinnen produzieren eine Menge Honig, der von den Schülerinnen und Schülern auch auf Schulveranstaltungen verkauft wird. „Die Kinder und Jugendlichen lernen, wie man Tiere zur Erzeugung von Lebensmitteln nutzt, sie pflegen die Bienenstöcke, erhalten Einblicke in das Leben einer Biene und stellen selbst Honig her – auch imkern einige ehemalige Schüler sogar nach dem Abitur privat weiter“, erklärt Günter Werner.


Keine Arbeitsgemeinschaft, sondern ein für das Abitur anrechenbarer Seminarkurs ist „nachgefragt“. Für dieses Interviewformat, bei dem Schülerinnen und Schüler der Kursstufe prominente Gäste befragen, ist das Rotteck-Gymnasium inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die jungen Erwachsenen bereiten sich dabei nicht nur mit intensiven Recherchen auf die Interviews selbst vor. Auch Tontechnik, Beleuchtung oder Bewirtung müssen an diesem Abend organisiert sein und pannenfrei ablaufen. „Das ist schon sehr bemerkenswert, was da von allen Beteiligten geleistet wird“, sagt Werner.


Dem Schulleiter ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Schülerinnen und Schüler in der Zeit, in der sie an der Schule sind, mit Freude lernen und Erfahrungen sammeln, mit denen sie herausfinden, wo ihre Stärken liegen. „Das sind die besten Voraussetzungen dafür, dass gut ausgebildete und persönlich gereifte junge Menschen nach dem Abitur ihren eigenen Weg gehen können“, sagt er. Einmal im Jahr werden bei einer Schülervollversammlung diejenigen Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet, die im vergangenen Schuljahr Besonderes geleistet haben, und die Lehrerinnen und Lehrer, die die Schule verlassen, werden von den Schülern verabschiedet. „Hier zeigt sich auch unser wertschätzender Umgang miteinander, ein freundliches Miteinander macht das alles hier überhaupt erst möglich“, betont Günter Werner. Die Schülerinnen und Schüler werden von Anfang an darin bestärkt, diese Kultur zu pflegen. Das soziale Verhalten lernen sie beispielsweise früh im Klassenrat, ab der Klasse fünf können sie hier selbst Themen verhandeln und sich als Klasse organisieren, der Lehrer oder die Lehrerin beobachten dann statt zu leiten. Mit zunehmenden Alter engagieren sich viele Schülerinnen und Schüler über ihre eigene Klasse hinaus in der SMV und bereichern mit ihren Projekten und Anliegen die Schulgemeinschaft.


Dieses intensive Miteinander der Schülerinnen und Schüler, sagt Günter Werner, zieht sich durch das gesamte Schulleben. Nicht nur beim Theater widmen sich die älteren den jüngeren Schauspielenden. Bei den traditionellen Skinachmittagen bringen Skimentoren aus den oberen Klassenstufen den Jüngeren den richtigen Schwung bei, in einer Mathewerkstatt üben Ältere mit den jüngeren Schülern. Es gibt Schulsanitäter, Patenschaften und Schülermentorenprogramme – ein vielfältiges Angebot eben. Genau das, was das Rotteck auszeichnet.

Steckbrief

Rotteck-Gymnasium
Lessingstraße 16
79100 Freiburg-Innenstadt
www.rotteck.de

Leitung: Dr. Günter Werner
Lernende: 914
Lehrende: 91

Besonderheiten:
  • Klassenzug Englisch bilingual, in dem Sachfächer auf Englisch unterrichtet werden
  • Eliteschule des Sports und des Fußballs
  • Bildungspartnerschaften mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Carl-Schurz-Haus
  • Erlebnispädagogik
  • Skilandschulheim in Klasse 6
  • MINT-freundliche Schule, u.a. NwT auch in der Kursstufe
  • vielfältige Austauschprogramme zur Förderung des interkulturellen Lernens
  • Schwerpunkt Berufsorientierung, z.B. Ausrichtung des Freiburger Hochschultags