Einblicke in die Sammlungsgeschichte

Gebrüder Trenkle

Werner Finck 14.09.1908 – 25.03.1990

Der letzte Eintrag auf der Ehrentafel für das Jahr 1960 beruht auf einer Schenkung der Edelsteinschleiferei Gebrüder Trenkle in Freiburg. Inhaber dieser inzwischen erloschenen Firma war der Kaufmann Werner Finck. Er wurde am 14. September 1908 in Freiburg geboren und lebte abwechselnd in Freiburg und Ebnet. Am 22. Mai 1959 verlegte der renommierte Edelstein-Fachmann seinen Wohnsitz in die Schweiz nach Arosa, wohin er dann am 30. November 1969 endgültig umzog. Seit dem 22. April 1972 wohnte Werner Finck dann bis zu seinem Lebensende im schweizerischen Bad Ragaz.

Schenkung Gebrüder Trenkle (Finck)

Für eine Sonderausstellung hatte Werner Finck eine beeindruckende Sammlung Edelsteine aus aller Welt als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Insgesamt sind heute 189 Objekte in der Finck Sammlung in den Akten verzeichnet. Seine Schenkung wird 1958 als die größte und wertvollste seit dem Ersten Weltkrieg bezeichnet. Ursprünglich nur als Leihgabe gedacht, überließ Finck schließlich ausgewählte Exponate seiner Sammlung dem Museum als Schenkung. Dieser Neuzugang konnte den bestehenden Mineralienbestand, der durch Umzüge, Einlagerung und den Zweiten Weltkrieg erhebliche Verluste verzeichnet hatte, wieder vervollständigen. Durch ihn war auch die Einrichtung des »Edelsteinkabinetts«, zur Erinnerung an das historische und bis ins frühe 19. Jh. überregional bedeutende Freiburger Edelsteinschleifer-Gewerbe erst möglich. Die komplette Auswahl an unbearbeiteten und geschliffenen Edelsteinen hatte damals einen Wert von 10.000 DM. Als Dank wurde die Gebrüder Trenkle Edelsteinschleiferei 1960 auf der Ehrentafel eingraviert.

Malachit-Scheibe (gesägt und poliert), historischer Kupferbergbau (2. Hälfte 19. Jh.) bei Nižnij Tagil, Ural, Russland, Slg. Finck, Foto: Axel Killian
Malachit-Scheibe (gesägt und poliert), historischer Kupferbergbau (2. Hälfte 19. Jh.) bei Nižnij Tagil, Ural, Russland, Slg. Finck, Foto: Axel Killian