Einblicke in die Sammlungsgeschichte

Emil Joseph Ruef

30.12.1863 – 03.05.1913

Der gebürtige Freiburger Emil Joseph Ruef war von Beruf Kaufmann. Er wurde in Köln und in den Hansestädten als Außendienstmitarbeiter ausgebildet. Sein Vater Joseph Ruef betrieb das Kolonialwarengeschäft J. Ruef Sohn, Freiburg i. Br. Grosshandlung in Colonialwaaren und Landesproducten, Kaffee-Rösterei mit Motorenbetrieb am Münsterplatz und später in der Schiffstrasse. 1878 rief der Vater ihn und seinen Bruder Julius nach Freiburg, um in der Firma mitzuarbeiten. 1881 erhielten beide Söhne die Prokura für das Unternehmen, bis sich ihr Vater 1887 schließlich aus dem Geschäft zurückzog.

Emil Ruef war nicht nur unternehmerisch, sondern auch stadtpolitisch tätig. Er war als Handelsrichter an der Kammer für Handelssachen beim Landgericht und langjährig als Stadtverordneten-Obmann engagiert. Seit 1898 war er zudem Mitglied der Freiburger Industrie- und Handelskammer, 1911 deren Vizepräsident und von 1911 bis 1913 deren Präsident. Er verstarb 1913.

Schenkung Ruef

Emil Ruef stellt eine Ausnahme unter den Museumsstiftern dar. Er schenkte dem Museum keine Objekte, sondern förderte das Haus ausschließlich finanziell. 1903 sicherte er dem Museum zu, es bis 1907 jährlich mit 100 Mark zu unterstützen, was über die Jahre eine Gesamtsumme von 500 Mark ergab. 1904 spendete er zusätzlich 100 Mark, um den Ankauf eines geschnitzten Elfenbeinzahns aus dem Königreich Benin (heutiges Nigeria) zu ermöglichen. Der Elfenbeinzahn wurde von dem Händler K. Hoppe in Hamburg für 450 Mark erworben. Für seine finanzielle Unterstützung wurde Ruef auf der Ehrentafel gedankt, seine Schenkung wurde in der lokalen Presse jedoch nur anonym verkündet.