Projekte im Jahr 2013

Bei diesem Projekt vernetzen sich die Träger von antirassistischer Bildungsarbeit in Freiburg und führen Workshops an Schulen zu Antirassismusarbeit und Menschenrechtsbildung durch. In Freiburg hat bisher keine Schule den Titel" Schule ohne Rassismus" erworben. Hierbei bezeugt eine Schule öffentlich, dass sie sich aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzt und belegt dies durch Unterschriften der Mehrheit der Schüler/innen, Lehrer/innen und Mitarbeitenden der Schule. Daher wird bei diesem Projekt eine Kooperation mit der Bundeskoordination und Landeskoordinatorin des Programms "Schule ohne Rassismus" aufgebaut, um Freiburger Schulen für eine Mitgliedschaft zu gewinnen.

Das Ziel ist eine kontinuierlich-verantwortliche und verbindliche Arbeit mit und für Roma, die sich darauf fokussiert, die Kinder und jungen Erwachsenen in ihren Fähigkeiten, ihren Lebenskenntnissen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Geplante Aktivitäten sind u.a. die Einrichtung eines festen Büros als Anlaufstelle, der Aufbau einer Fahrrad- und Computerwerkstatt und die Durchführung eines interkulturellen Camps mit Jugendlichen.

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Interkulturelle Öffnung von 5 Frauen- und Mädcheneinrichtungen - Abbau von Zugangsbarrieren

Basler 8 für Mädchen und Frauen / stellvertretend Frauenhorizonte e.V.

Frauen mit Migrationshintergrund sind bisher als Nutzerinnen der "Basler 8" (=5 Einrichtungen der Frauen- und Mädchenarbeit) deutlich unterrepräsentiert. Die Einrichtungen möchten daher gemeinsam daran arbeiten, Zugangsbarrieren zu den Hilfsangeboten abzubauen und diese interkulturell zu öffnen. Hierzu wird als eine Maßnahme die Informationsbroschüre interkulturell überarbeitet und in 10 Sprachen übersetzt.

"Wer ist Deutschland?" - diese Frage hat Element 3 in Kooperation mit dem Jungen Theater Freiburg in einem Langzeit-Rechercheprojekt beschäftigt. Die Ergebnisse sind auf dem Blog www.theater.freiburg.de/deutschland dokumentiert. Ab Januar 2013 wird mit den Schülern der internationalen Schule im Römerhof, sowie mit den Bewohner/innen im Flüchtlingswohnheim Hammerschmiedstraße ein musikalisch-theatralisches Theaterstück erarbeit, das auf die Ergebnisse des Blogs zurückgreift und im Flüchtlingswohnheim zur Aufführung kommt.

Zwei Gruppen (ehemahlige Hauptschüler/innen + Gymnasiast/innen) erarbeiten gemeinsam mit einer Choreografin eine Tanzperformance, die öffentlich aufgeführt wird. Grundlage liefern autobiograpfische Gedichte, die von einer Gruppe muslimischer Mädchen im Vorjahr erarbeitet und vertont wurden und im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs "Kinder zum Olymp" bereits eine Auszeichnung erhalten haben.

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respect! Globale Menschenrechte - Lokale Schauplätze

Aktion Dritte Welt e.V. - iz3w

Flyer zum Projekt
(1,668 MB)

Übergeordnetes Ziel der Veranstaltungsreihe ist die Information und Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit für Theorie und Praxis antirassistischer Menschenrechtsbildung. Durch die Wahl aktueller Themen, bekannter Referent/-innen, ungewöhnlicher Veranstaltungsorte und Verbindung mit einem kulturellen Rahmenprogramm möchte der Träger iz3w einen Zugang zur Auseinandersetzung mit Menschenrechten schaffen. In den Veranstaltungen werden Menschenrechte nicht als abstrakte Idee, sondern als konkrete Alltagspraxis thematisiert.

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Anti-Bias: Aktiv gegen Diskriminierung! - Vorurteilsbewusste Pädagogik für Jugendarbeit und Öffentlichkeit

Erinnern und Lernen e.V.
Flyer zum Projekt (528,6 KB)

"Wie entstehen Vorurteile und wie können sie wieder verlernt werden? Wie kann Toleranzkompetenz bereits im frühkindlichen Alter bewusst gemacht und vermittelt werden? Welche Strukturen sind hierfür notwendig und welche Rolle kommt hier Erziehungs- und Bildungseinrichtungen zu?" Diese Fragen spielen in der vorurteilsbewussten Erziehung und Bildung eine zentrale Rolle. Der Anti-Bias-Ansatz gibt hier Antworten und gibt Anregungen für die pädagogische Praxis, wie nichtdiskriminierendes Verhalten in Bildungseinrichtungen gelebt und vermittelt werden kann. Hierzu werden Qualifizierungen von Mitarbeiter/innen aus dem Bereich der Jugendarbeit durchgeführt, ein Fachtag zur Anti-Bias- Arbeit organisiert und wesentliche Erkenntnisse der Anti-Bias-Arbeit in Freiburg in einer Broschüre zusammengeführt.

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STILLE POST - ein Kunstprojekt mit Roma Jugendlichen und Jugendlichen der deutschen Kultur zum bewussten Umgang mit Etikettierungen und Vorurteilen

Kubus³ e.V. , Verein für Kunst, Bildung und Schule

Das Projekt geht auf die Initiative einiger junger Roma-Angehöriger zurück, die sozial und beruflich bereits einen erfolgreichen Weg in der Aufnahmegesellschaft beschreiten und sich aktiv für die Förderung der Interessen und Aktivitätsmöglichkeiten anderer junger Roma-Angehöriger stark machen. Ziel des Projekts ist es, diesen "Engagierten" eine Aktivitätsplattform zu bieten und mit ihnen als "Brücke" und Multiplikatoren angepasste Handlungsformen für künstlerische Projektarbeit mit jungen Roma Angehörigen aus Flüchtlingswohnheimen zu entwickeln. Entwicklungsziele sind dabei zum einen, die Selbstwirksamkeit sowohl der Multiplikatoren als auch der "abgeschotteten" jungen Flüchtlinge aus Wohnheimen zu befördern, zum anderen, durch die Offenheit künstlerischer Arbeit, die individuelle Ausdrucksfähigkeit, die eigene Lebenssituation betreffend, zu stärken.

Viele deutsche Städte haben begonnen, die Migrationsgeschichten ihrer Bürger/-innen zu dokumentieren und so einem fehlenden Teil der deutschen Geschichtsschreibung Stimmen zu geben. Das Projekt „ Geschichte*N aus Weingarten“ möchte dazu für Freiburg einen Beitrag leisten. Es werden mit ca. 30 Erwachsenen zwischen 20 und 80 ausführliche und mit 20 Kindern kleinere biographische Interviews geführt, davon mind. 50% mit Migrationshintergrund sowie mit deutschen Sintis. Die Geschichten sollen in Form eines digitalen Oral-History-Archivs für die Öffentlichkeit zum Nachhören und Nachlesen zur Verfügung gestellt werden. So können die vielen Facetten von Migration sowie der Geschichte der Migrant/-innen in Freiburg öffentlich hörbar gemacht und damit gängige schablonenhafte Bilder im Kopf durch individuelle Lebensgeschichten ersetzt werden. Das Projekt veröffentlicht einen wesentlichen Teil des Stadtgeschichte und kann zu einer Plattform der öffentlichen Erinnerung des Stadtteils werden.

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Wir handeln um zu verändern! Roma und Nicht-Roma aktiv gegen Ausgrenzung und Antiziganismus

Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung

Bei diesem Projekt führen Roma und Nicht-Roma gemeinsam Vorträge und Veranstaltungen durch, um der Bevölkerung mehr Wissen und Verständnis über ihre Situation zu vermitteln. Zudem werden den beteiligten Roma Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, wie sie ihre eigenen Interessen selbst politisch vertreten können und welche Rechte ihnen zustehen. Hierzu wird ein Radioworkshop und ein Workshop zur Vemittlung von rechtlichem Wissen veranstaltet.

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Toleranz am Zug - mit der Straßenbahn durch Freiburg

pro familia Freiburg e.V.

Am 19.04.2013 fand in Freiburg eine Straßenbahnfahrt der besonderen Art statt. Eine dafür umgestaltete Straßenbahn verwandelte sich an diesem Tag für fünf Stunden in einen „Zug der Toleranz“, welcher auf der Linie 5 (Rieselfeld – Zähringen) verkehrte. Die Fahrgäste wurden eingeladen, sich sowohl in der Bahn als auch an ausgewählten Haltestellen über die Situation der Flüchtlinge in Freiburg zu informieren. In Form von Musik, Kurzfilmen, Erzählungen und Fotografie erfuhren die Mitfahrenden was Toleranz ausmacht und wie sie sich selbst für ein friedliches Miteinander aller einsetzen können.

Wir bedanken uns an allen Beteiligten und Fahrgästen für Ihre rege Teilnahme.

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Gedenkveranstaltung Sinti-Deportation 1943

Nachbarschaftswerk e.V.

Einladungsflyer (1,149 MB)

Freiburg hat eine große Sinti-Gemeinde, die seit Jahrhunderten in Freiburg angesiedelt ist. In vielen Bereichen sind die Sinti bis heute Diskriminierung und Benachteiligung ausgesetzt. Der Sinti-Verein Freiburg, das Nachbarschaftswerk Freiburg und die Stadt Freiburg wollen mit einer Gedenkveranstaltung anlässlich des 70sten Jahrestags der Deportation von Freiburger Sinti nach Auschwitz auf die Verfolgungsgeschichte hinweisen und damit einen Beitrag für eine lebendige Erinnerungskultur leisten. Über die Erarbeitung von kulturellen Beiträgen für die Veranstaltung setzen sich jüngere Sinti aktiv mit der Geschichte auseinander und präsentieren diese im Rahmen der Veranstaltung. Angehörige der Sinti stellen die Verfolgungsgeschichte ihrer eigenen Familie vor und bringen diesen Teil der Freiburger Stadtgeschichte in Erinnerung. Damit wird ein Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte und für ein besseres Verständnis der Sinti, ihrer Kultur und ihrer Geschichte als Teil der Stadtgeschichte geleistet.

Kontakt

Integration
Berliner Allee 1
79114 Freiburg
Telefon 0761 201-6301
Fax 0761 201-6493

Freiburg für alle?! Vielfalt als Leitbild und Herausforderung für die offene Stadt
Zukunftskonferenz am 13.11.2010 mehr...

Situations- und Ressourcenanalyse
("Scherr-Studie")

Unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Albert Scherr wurde eine Befragung von Schlüsselpersonen sowie Gruppendiskussionen mit Jugendlichen durchgeführt. Hierbei mit einbezogen waren ausgewählte Institutionen und Expert/-innen, über die relevante Informationen in der Doppelperspektive "Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Antisemitismus" sowie "Integration und Benachteiligung von Migrant/-innen" gesammelt wurden.